Im Jahr 2013 wurde der 5. Dezember durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Weltbodentag erklärt.
Der Boden Lebt! In einer Handvoll gesundem Boden leben ca. 5 Milliarden Bodenlebewesen. Diese Vielfalt zu Erhalten, bedeutet die Lebensgrundlage der Menschheit auf diesem Planeten zu sichern.
Im Jahr 2020 hat die Fédération Internationale des Jardins Familiaux die Broschüre „DER BODEN LEBT! Bodenschutz im Kleingarten“ herausgegeben. Diese sollte von der Kleingartenfamilie gelesen werden, um dann anvertraute Fleckchen Erde zu schützen.
In den letzten vier Jahren hat ein weiterer Aspekt des Bodenschutzes immer mehr an Bedeutung gewonnen. Zunehmende Wetterextreme zeigen wie wichtig es ist, sich nicht ausschließlich um die Qualität des vorhandenen Bodens zu kümmern, sondern auch dafür zu sorgen, dass ausreichend entsiegelter Boden vorhanden ist.
Boden-Entsiegelung im Kleingarten
Ein versiegelter Boden kann seine Aufgaben nicht erfüllen. Wasser, Sauerstoff und Licht können nicht im Boden gespeichert werden und die Fruchtbarkeit geht verloren. Schadstoffe werden nicht mehr durch die Pflanzen gefiltert und es fehlt die kühlende Wirkung.
Kleingärten sind für das Stadtklima und die Wasserspeicherung von großer Bedeutung, da sie zusätzlich zu den kühlenden Grünflächen ein hohes Maß an Biodiversität, in sonst verbautem Gebiet fördern. Doch auch in diesem kleinen Rahmen ist ein Minimum an versiegelter Fläche essenziell. Deshalb möchten wir zu einem bewussten Umgang mit versiegelten Bereichen in ihrem Garten aufrufen. So klein diese im Verhältnis auch erscheinen mögen, ist es wichtig überall wo es möglich ist, Entsiegelungsmaßnahmen zu setzen.
Alternativen zu versiegelnden Flächen
Idealer Weise setzt man gleich bei der ersten Gartenplanung auf möglichst viele versickerungsfähige Flächen. Doch es ist nie zu spät, um nachträglich Optimierungen vorzunehmen.
Zu den häufigsten Alternativen zu versiegelten Flächen im Garten zählen:
• Schotterrasen oder bewachsene Rasengittersteine
• ein strapazierfähiger Kräuterrasen
• Holzterrasse mit Drainageschicht
• Verlegung von Recyclingmaterialien wie alten Backsteinen
• Pflastersteinen für kleine Wege im Garten …
Das Ziel ist es wasserdurchlässige Bodenbeläge zu verwenden wo immer es möglich ist. Wenn man in seinem Garten selten genutzte versiegelte Flächen identifiziert, sollte man diese in Grünflächen umwandeln. So schafft man nicht nur Lebensraum sondern erhält auch einen Kühlungseffekt. Doch neben dieser kompletten Entsiegelung, kann auch eine Teilentsiegelung einen wichtigen Beitrag leisten.
Bei der Teilentsiegelung wird die obere undurchlässige Schicht entfernt und die darunter liegende aufgelockert, um die Versickerung zu verbessern.
An dieser Stelle möchten wir auf einen Beitrag von „Die Umweltberatung“ verweisen.
Diese hat in ihrem Artikel „Arten der Boden-Entsiegelung" auf eine Vielzahl von Teilentsiegelungsmöglichkeiten hingewiesen.
Die so entstanden neuen Gartenflächen bieten die Möglichkeit Vielfalt für Pflanzen und Tiere zu schaffen. So können zum Beispiel die Fugen nicht mehr feinsäuberlich ausgekratzt, sondern bewusst bepflanzt werden. Bei der Verlegung von Wegen verwendet man dazu ein Sand-Humus-Gemisch und erfreut sich an den wachsenden wilden Kräutern.
Diese entsiegelnden Flächen können aufwändiger in der Pflege und der Erhaltung sein, doch als Dank wartet ein gesunder Boden für den Kleingärtner und ein wichtiger Beitrag für ihre Mitmenschen im Umgang mit den veränderten Klimaverhältnissen.
Am 3. März war "Der Tag des Artenschutzes" (UN World Wildlife Day). Dieser wurde 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) eingeführt. Durch dieses Abkommen werden bedrohte wildlebende Arten (Tiere und Pflanzen) geschützt.
Primär werden durch CITES gefährdete Arten vor dem Handel geschützt und die Haltung sowie Zucht geregelt. Doch die Intension, vor dem Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen zu schützen, kann auch im kleinen Rahmen des eigenen Gartens unterstützt werden.
Beitrag der Kleingärtner
Einige wildlebende Tiere suchen Zuflucht im Kleingarten, da sie durch Landwirtschaft und Bautätigkeiten, aus ihrem angestammten Lebensräumen vertrieben werden.
Durch die Schaffung von vielfältigen Lebensräume können wir als Kleingartenfamilie diese verdrängten Arten schützen und zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.
Für Igel lassen wir Laub und Reisighaufen liegen. Heimische Sträucher und Naturhecken sind wichtige Rückzugsplätze und Nahrungsquelle für Vögel, und sollten statt Thujen und Kirschlorbeer verwendet werden. Diese und andere naturnahe Empfehlungen werden erfreulicherweise schon häufig umgesetzt.
In diesem Beitrag wollen wir den Focus auf ein kleines Insekten richten, das zu den bedrohten Arten gehört. Kleingärtner können durch das Angebot von vielfältigen Lebensräumen sowie naturnahem Gärtnern zu seinem Erhalt beitragen.
Leuchtendes Beispiel
Genau! Glühwürmchen sind ein seltener aber umso beliebterer Gast im eigenen Garten.
Bei den „kleinen Glühwürmchen“ (Gemeines Glühwürmchen) gibt das fliegende Männchen seine Lichtshow im Sommer zum Besten. Entdeckt man hingegen ein starres am Boden leuchtendes Licht, so ist das das Weibchen des „großen Glühwürmchens“, dass versucht einen paarungswilligen Partner anzulocken.
Glühwürmchen sind im Garten nicht nur schön anzusehen, sondern sind auch wichtige Nützlinge. Die Larven fressen mit Vorliebe Schnecken, die sie mit ihren Giftbissen zur Strecke bringen.
Am Beispiel des Glühwürmchens sieht man wie wichtig die Vielfalt der Lebensräume im Garten ist. Ihr ursprünglicher Lebensraum sind Waldränder, Gebüsche, feuchte Wiesen und Gärten. Im Laufe der mehrjährigen Entwicklung benötigt das Glühwürmchen unterschiedliche Lebensräume. Dazu gehören warme Sonnen- und feuchte Schattenplätze, Sträucher für die bessere Aussicht bei der Partnersuche sowie Asthaufen und Trockensteinmauern als Unterschlupf. Für die Glühwürmchen wäre eine Blumen- oder Kräuterwiese ideal. Doch zumindest in einem Teil des Gartens, sollte man eine wilde Ecke anbieten.
Besonders gut lassen sich Weibchen durch die entstehende Wärme von liegengelassene Schnittguthaufen anlocken. Doch sollte man auf keinen Fall auf die Idee kommen, Glühwürmchen eigenhändig aus ihrem angestammten Revier „umzusiedeln“.
Die größte Gefahr für das Glühwürmchen ist der Einsatz von Schneckenkorn und anderen synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Auch der mineralische Dünger sollte gegen Kompost und organischen Dünger ersetzt werden. Auch die Lichtverschmutzung ist für die leuchtenden Nützlinge eine immer größer werdende Gefahr. Die Larven werden durch Licht weniger aktiv und die erfolgreiche Paarungssuche wird empfindlich gestört. Deshalb sollte die künstliche Beleuchtung möglichst minimiert werden. Nötige Lichtquellen sollten nur direkt auf den Boden strahlen. Um die Leuchtdauer zu reduzieren, bietet sich der Einsatz von Bewegungsmeldern an.
Artenvielfalt fördern
Auch wenn wir uns heute auf das Glühwürmchen beschränkt haben, profitieren natürlich viele gefährdete Arten von der Vielfalt an Lebensräumen im eigenen Garten. So sind zum Beispiel Kräuterschnecken mit Trockenmauern ein idealer Rückzugsplatz für Eidechsenarten oder ein Sandarium die ideale Nistgelegenheit für gefährdete Wildbienen.
Nicht nur Tiere sondern auch Pflanzen sind durch das Artenschutzabkommen geschützt. Im Sinne der Artenvielfalt kann der Kleingärtner durch Sortenvielfalt bei Kräutern, Obst, Gemüse und sonstigen Pflanzen zum weiterbestand seltener Arten beitragen. Tauschen sie ihre „Schätze“ mit den Nachbarn oder besuchen Sie eine der Raritätenbörsen, um diese Vielfalt zu erreichen. So bleiben Arten jenseits des Massensortiments aus dem Bau- und Gartenmarkt erhalten und schenken wiederum Tieren Nahrung und alternative Lebensräume.
Der Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) ist nicht nur eine Absichtserklärung der Vereinten Nationen. Wir Kleingärtner können bedrohte wildlebende Arten durch naturnahes Gärtner und ein vielfältiges Angebot an Lebensräumen im eigenem „kleinen Grün“ unterstützen.
Als Unterstützung für die Umsetzung empfehlen wir den Leitfaden „ VIELFÄLTIGE GRÜNFLÄCHEN“ des Projekts SYM:BIO
Am 21. Oktober versammelten sich rund 500 geladene Gäste im großen Festsaal des Wiener Rathauses zur 26. Kleingartenpreisverleihung der Stadt Wien. Die Kleingartenfamilie war im Vorfeld aufgerufen worden, Beiträge zum Kreativ-Wettbewerb mit dem diesjährigen Motto „Der Zauber im Kleingarten“ einzusenden. In vier Kategorien wurden die 179 Einsendungen von der Jury anonymisiert Bewertet und die Preise vergeben. Im festlichem Rahmen der Galaveranstaltung wurden die Preisträger gebührend gefeiert.
Willkommen zum 26. Kleingartenpreis der Stadt Wien
Durch den Abend führte der von Radio Wien bekannte Moderator Alex Jokel. Nach einem musikalischem Intro erfolgte die Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste. Zu ihnen zählten diesmal auch mehrere Bezirksvorsteher, welche die Preisträger aus ihrem Bezirk persönlich gratulieren wollten. Die Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen, Kathrin Gaál, begrüßte die Anwesenden und unterstrich die Bedeutung der Kleingärtner für die Stadt.
Als Vertreter der Kleingärtner folge ein Interview mit dem Präsident desZentralverbandes der Kleingärtner und Siedler Österreichs, Ing. Wilhelm Wohatschek und dem Präsidenten des Landesverband Wien, Helmut Bayer. Beide sprachen über die aktuellen Herausforderungen der Kleingartenbewegung und bedankten sich bei den Gästen und Organisatoren.
Durch die Preisverleihung führte Landtagsabgeordneter und Gemeinderat Mag. Gerhard Spitzer. Er ist nicht nur seit 2012 Vorsitzender des Wiener Kleingartenbeirates, sondern war auch Mitglied der Jury, welche die Bewertung der eingereichten Preise durchführte.
Die Preisträger 2023
In diesem Jahr hat die Jury aus allen Einsendungen einen Kinder-Gemeinschaftspreis, jeweils drei Kinderpreise bis 14 Jahren und Kinderpreise bis 6 Jahren, sowie die drei Hauptpreise vergeben.
Rahmenprogramm
Nach der Preisverleihung wurde das umfangreiche Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Wiener Rathauskeller eröffnet. Die Werke der Preisträger konnten im Nordbuffet aus nächster Nähe bewundert werden. Besonders beliebt waren die flüssigen Köstlichkeiten der Damen der Frauenfachgruppe der Bezirksorganisation Floridsdorf . Ihre selbstgemachten Liköre und Schnäpse fanden großen Anklang und luden zum Verweilen ein. Die kreativen und aufwändigen Genüsse-Dekorationen der Wiener Gärtnereien, sind in diesem Jahr besonders erwähnenswert. Nach der Veranstaltung konnten sich die Gäste an diesen frei bedienen. Nicht nur Genüsse auch Kunstwerke konnten in diesem Jahr mit nach Hause genommen werden. Einerseits lud eine Fotowand dazu ein sich persönliche Erinnerungen schießen zu lassen, und zusätzlich war in diesem Jahr der Schnellzeichner und Karikaturist Ray van Stift sehr gut besucht.
Musikalisch wurde der Abend von der Zuckerwatte Combo mit einer mitreißenden Schlagerrevue der 50er und 60er Jahre bereichert. Jung und Alt sangen und tanzten vor der Bühne bis der Abend gegen 21 Uhr sich dem Ende zuneigte. Passend zu dem Musikprogramm, gab es auch einen Zuckerwattestand im Nordbuffet für Groß und Klein.
Wir bedanken uns bei allen Gästen und Organisatoren für den gelungenen Abend und hoffen auf ein Wiedersehen zur 27. Kleingartenpreisverleihung im nächsten Jahr.