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Worte zum Jahresende 2024

Liebe Kleingärtnerinnen, liebe Kleingärtner!

Während ich beginne diese Zeilen zu schreiben, wundere ich mich, wie schnell dieses Jahr doch vergangen ist.  Es war ein Jahr mit viel Arbeit, sowohl im Garten als auch beruflich und nun, da sich zumindest die Gartensaison langsam dem Ende zuneigt und eine ruhigere Zeit beginnt, möchte ich Ihnen einen kurzen Einblick geben, was sich in der internationalen Kleingartenfamilie ereignet hat.

Es gab im Jahr 2024 zwei Treffen aller Mitglieder der Fédération Internationale.
Im März trafen sich die Delegierten zur statutarischen Generalversammlung in Luxemburg. Neben den notwendigen Beschlüssen wurde die Zeit vor allem für den Austausch von Erfahrungen genutzt. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welchem Elan und positiven Geist die Teilnehmer ihr Wissen teilen und die Ideen anderer aufnehmen.

Im August schließlich nahm die internationale Kleingartenfamilie an einem Kongress in Berlin teil, der vom Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands organisiert wurde. Das Thema „Kleingärten in Europa: Grün für alle“ traf den Zeitgeist und die hervorragenden Fachvorträge lieferten den Teilnehmern viele wertvolle Ideen, wie man mit den vielfältigen Herausforderungen, die vor uns liegen, umgehen kann.

Es stellte sich aber auch wieder heraus, wie großartig unsere Kleingärten bereits sind:

• Kleingärten sind Orte der Vielfalt, da durch die umweltfreundliche, pestizidfreie und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Gärten, Tieren und Pflanzen gesunder Lebensraum geboten wird, der gerade in den Städten immer weniger wird. 

• Kleingärten sind Klimaoasen, die gerade in Zeiten von Extremereignissen wie Hitze oder Starkregen unschätzbar wichtige Beiträge leisten können. Sei es, indem sie durch ihre Bepflanzung für Abkühlung in den Städten sorgen, oder durch unversiegelten Boden Wasser aufnehmen.

• Kleingärten sind Orte des Miteinander, wo man sich umeinander kümmert, sich hilft und gemeinsam an der Umsetzung von Ideen arbeitet.

All dies und noch so viel mehr zeichnet unsere Kleingärten und ihre Vereine aus. Darauf dürfen wir zu Recht stolz sein. Dennoch sollen wir uns auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen. Es ist unsere Aufgabe, den Verantwortlichen auf nationaler und internationaler Ebene immer wieder vor Augen zu führen, welch wichtigen Beitrag Kleingärten für Umwelt, Klima und Gesellschaft leisten.
Mit einer Stimme, die mehr als zwei Millionen Kleingartenfamilien repräsentiert, müssen wir uns Gehör verschaffen, bei den politischen Mandataren in den einzelnen Ländern und selbstverständlich auch auf europäischer Ebene. Gemeinsam können wir so viel mehr erreichen als allein, gemeinsam geben wir den Kleingärtnern eine laute Stimme, die nur schwer zu überhören ist, gemeinsam werden wir auch in Zukunft daran arbeiten, dass die Kleingärten positiv wahrgenommen werden.

Zum Abschluss darf ich Ihnen und Ihren Lieben ein frohes Weihnachtsfest und alles Liebe sowie Gesundheit für das neue Jahr 2025 wünschen.

Sylvia Wohatschek
Generalsekretärin, Fédération Internationale des Jardins Familiaux

Weltbodentag: Boden-Entsiegelung

Im Jahr 2013 wurde der 5. Dezember durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Weltbodentag erklärt.
Der Boden Lebt! In einer Handvoll gesundem Boden leben ca. 5 Milliarden Bodenlebewesen. Diese Vielfalt zu Erhalten, bedeutet die Lebensgrundlage der Menschheit auf diesem Planeten zu sichern.

Im Jahr 2020 hat die Fédération Internationale des Jardins Familiaux die Broschüre „DER BODEN LEBT! Bodenschutz im Kleingarten“ herausgegeben. Diese sollte von der Kleingartenfamilie gelesen werden, um dann anvertraute Fleckchen Erde zu schützen.

In den letzten vier Jahren hat ein weiterer Aspekt des Bodenschutzes immer mehr an Bedeutung gewonnen. Zunehmende Wetterextreme zeigen wie wichtig es ist, sich nicht ausschließlich um die Qualität des vorhandenen Bodens zu kümmern, sondern auch dafür zu sorgen, dass ausreichend entsiegelter Boden vorhanden ist.

Boden-Entsiegelung im Kleingarten
Ein versiegelter Boden kann seine Aufgaben nicht erfüllen. Wasser, Sauerstoff und Licht können nicht im Boden gespeichert werden und die Fruchtbarkeit geht verloren. Schadstoffe werden nicht mehr durch die Pflanzen gefiltert und es fehlt die kühlende Wirkung.

Kleingärten sind für das Stadtklima und die Wasserspeicherung von großer Bedeutung, da sie zusätzlich zu den kühlenden Grünflächen ein hohes Maß an Biodiversität, in sonst verbautem Gebiet fördern. Doch auch in diesem kleinen Rahmen ist ein Minimum an versiegelter Fläche essenziell. Deshalb möchten wir zu einem bewussten Umgang mit versiegelten Bereichen in ihrem Garten aufrufen. So klein diese im Verhältnis auch erscheinen mögen, ist es wichtig überall wo es möglich ist,  Entsiegelungsmaßnahmen zu setzen.

Alternativen zu versiegelnden Flächen
Idealer Weise setzt man gleich bei der ersten Gartenplanung auf möglichst viele versickerungsfähige Flächen. Doch es ist nie zu spät, um nachträglich Optimierungen vorzunehmen.

Zu den häufigsten Alternativen zu versiegelten Flächen im Garten zählen:

• Schotterrasen oder bewachsene Rasengittersteine
• ein strapazierfähiger Kräuterrasen
• Holzterrasse mit Drainageschicht
• Verlegung von Recyclingmaterialien wie alten Backsteinen
• Pflastersteinen für kleine Wege im Garten …

Das Ziel ist es wasserdurchlässige Bodenbeläge zu verwenden wo immer es möglich ist. Wenn man in seinem Garten selten genutzte versiegelte Flächen identifiziert, sollte man diese in Grünflächen umwandeln. So schafft man nicht nur Lebensraum sondern erhält auch einen Kühlungseffekt. Doch neben dieser kompletten Entsiegelung, kann auch eine Teilentsiegelung einen wichtigen Beitrag leisten.
Bei der Teilentsiegelung wird die obere undurchlässige Schicht entfernt und die darunter liegende aufgelockert, um die Versickerung zu verbessern.
An dieser Stelle möchten wir auf einen Beitrag von „Die Umweltberatung“ verweisen.
Diese hat in ihrem Artikel „Arten der Boden-Entsiegelung" auf eine Vielzahl von Teilentsiegelungsmöglichkeiten hingewiesen.

Die so entstanden neuen Gartenflächen bieten die Möglichkeit Vielfalt für Pflanzen und Tiere zu schaffen. So können zum Beispiel die Fugen nicht mehr feinsäuberlich ausgekratzt, sondern bewusst bepflanzt werden. Bei der Verlegung von Wegen verwendet man dazu ein Sand-Humus-Gemisch und erfreut sich an den wachsenden wilden Kräutern.

Diese entsiegelnden Flächen können aufwändiger in der Pflege und der Erhaltung sein, doch als Dank wartet ein gesunder Boden für den Kleingärtner und ein wichtiger Beitrag für ihre Mitmenschen im Umgang mit den veränderten Klimaverhältnissen.

Weltbodentag 2024

Selbst wenn es eine Selbstverständlichkeit ist, dass der Boden für uns Kleingärtner von essenzieller Bedeutung ist, darf der heutige Weltbodentag von der Kleingartenfamilie nicht unbeachtet bleiben.

Es stimmt, dass wir ohne Boden unserer Leidenschaft – dem Gärtnern – nicht nachkommen könnten, aber der Boden ist von so grundlegender Bedeutung für unser Ökosystem, dass es einen genauen Blick wert ist.

Der Boden ist Nährstoffspeicher, das Fundament für Lebensmittelproduktion, Ort der Artenvielfalt, Kohlenstoffspeicher und Schutz unserer Trinkwasserressourcen. Aufgrund dieser vielfältigen und (lebens-)wichtigen Eigenschaften ist es offensichtlich, dass unser Boden besonders geschützt werden muss.

Wir Kleingärtner leisten in diesem Bereich seit langem einen unschätzbaren Beitrag. Indem wir den Boden bearbeiten, bepflanzen, pflegen, sorgen wir dafür, dass er seine vielfältigen Aufgaben erfüllen kann. Dass er dies kann, ist gerade in Zeiten des Klimawandels, in Zeiten von Extremereignissen wie Starkregen, Stürmen und Hitze wichtiger denn je.

Machen wir uns deshalb gerade heute besonders bewusst, dass ein unversiegelter, pestizidfreier Boden nicht nur für den einzelnen Kleingärtner ein Gewinn ist, sondern auch im Hinblick auf den Klimawandel von entscheidender Bedeutung ist.

Leisten wir als Kleingartenfamilie also unseren Beitrag, dass uns der Boden auch in Zukunft ernährt und schützt.

Welt-Freundlichkeits-Tag

Die Fédération Internationale wünscht einen schönen Welt-Freundlichkeits-Tag!

Der eine oder andere wird sich nun fragen, weshalb dieser Gruß von den internationalen Kleingärtnern kommt. Nun, diese Frage lässt sich einfach beantworten:
Freundlichkeit betrifft uns alle, denn wir alle sind froh, wenn uns Freundlichkeit begegnet.
Außerdem hat Freundlichkeit viele Erscheinungsformen, sei es, dass man seinen Mitmenschen ein Lächeln schenkt und ihnen mit Respekt begegnet, sei es, dass man anderen aktiv oder passiv hilft.

Doch Freundlichkeit hört nicht auf der zwischenmenschlichen Ebene auf, sondern erstreckt sich auch auf unsere gesamte Umgebung.
Daher kann man mit Recht behaupten, dass wir Kleingärtner besonders freundlich sind.
In unseren Kleingärten pflegen und schützen wir die Natur, geben jeglicher Form von Lebewesen und Pflanzen wertvollen Lebensraum und sind Teil einer Gemeinschaft, die einander hilft und unterstützt.

Deshalb unsere kleine Erinnerung am heutigen Welt-Freundlichkeits-Tag:
Begegnen Sie Ihren Mitmenschen mit einem Lächeln, erfreuen Sie sich an ihrem Kleingarten und genießen Sie die Freundlichkeit, die zu Ihnen zurückkommt.

Das BKD-Bundeszentrum – offiziell eröffnet!

Am 27.08.2024 eröffnete der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. (BKD), Dachorganisation von rund 900.000 Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern in Deutschland, mit geladenen Gästen aus dem Kleingartenwesen, den Kommunen, der Wissenschaft sowie europäischen Partnerorganisationen aus 9 Ländern sein neues Bundeszentrum mit der Dauerausstellung „Stadt | Natur | Mensch“. 
https://stadt-natur-mensch.de/

Festveranstaltung zur Eröffnung des Bundezentrums
Zur großen abendlichen Festveranstaltung hieß der BKD-Verbandspräsident Dirk Sielmann die über 150 Gäste willkommen. Er dankte dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) für die aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundesstages erfolgte Förderung des Bundeszentrums, die den Bau mit seiner umweltschonenden Holzbauweise erst in der Form ermöglicht hat.
https://kleingarten-bund.de/bundeszentrum/

Internationaler Fachkongress „Kleingärten in Europa: Grün für alle“
Beim internationalen Fachkongress „Kleingärten in Europa: Grün für alle“ zeigen der Verband und die Internationale Dachorganisation des europäischen Kleingartenwesens, die Fédération Internationale des Jardins Familiaux, dass sie sich gesellschaftlichen und klimatischen Herausforderungen stellen und proaktiv Lösungen für das Kleingartenwesen suchen. In Vorträgen wurden Themen wie Schwammstadt, neue Gartenformen, Biodiversität und die Öffnung der Kolonien als Kleingartenparks – nicht nur für Mitglieder – wissenschaftlich erörtert.
Die Gäste aus dem europäischen Ausland und ganz Deutschland, die im Rahmen der Europäischen Fachtagung „Kleingärten in Europa: Grün für alle“ an diesen Tagen im Bundeszentrum tagten, freuten sich über die gelungene Veranstaltung und wünschten dem BKD und dem Kleingartenwesen gutes Gelingen mit dem Start des Bundeszentrums.

Zwei Verbände unter einem Dach
Der BKD präsentiert sich in Aufbruchstimmung, zu der nicht zuletzt auch der Deutsche Schreberjugend Bundesverband mit seinem Engagement beiträgt. Zwei Verbände unter einem Dach, die ein modernes, aufgeschlossenes Bild von der Kleingartenkultur vermitteln und zeigen, dass sie längst nicht mehr für den Rückzug ins Private der Scholle stehen. Das „Grüne Klassenzimmer“ im Außenbereich wird zudem ab dem Frühjahr 2025 eine neue Anlaufstelle rund um Bildung für nachhaltige Entwicklung für Schulklassen aber auch andere Interessierte sein.
Der BKD und die Deutsche Schreberjugend freuen sich auf vielfachen Besuch der Kleingartenvereine und aller Freundinnen und Freunde des Kleingartenwesens!

Autorin: BKD, Sandra von Rekowski und Eva Foos
Quelle: BKD

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